Die Hausmittel zum Backofen reinigen

Wenn der Schweinsbratensaft beim Übergießen verschüttet wird oder vielleicht auch der Käse vom überbackenen Kartoffelauflauf über die Backform rinnt, dann brennen sich diese Überreste leicht und schnell im Backrohr ein. Macht nichts werden einige sagen, weil mein Backrohr hat eine Pyrolyse-Funktion (Anm. Selbstreinigungs-/funktion/-beschichtung). Aber die hat nicht nur Vorteile.

pro & contra Pyrolyse

Diese Herdfunktion ist auf den ersten Blick recht praktisch. Pyrolyse bedeutet nichts anderes als Hitzespaltung, also das Hochtemperaturverbrennen von Resten die sich im Backrohr befinden. Die benötigte Temperatur um diese Reste zu Asche zu machen liegt bei 500-600°C – also ziemlich viel Energieaufwand. Zudem gibt es bei diesem Prozeß zumeist Rauchentwicklung und diese Abgase bleiben oft auch nach erfolgter Pyrolyse irgendwie im Rohr hängen. Da kann es schon passieren, dass die danach gebratenen Speisen nach „Verbranntem“ schmecken. Außerden sind diese Herde / Backrohre zumeist auch um einiges teurer als die ganz normalen – ohne dieses Zusatzfeature.

Hausmittel – die sanfte Chemie

Sie können beruhigt den einen oder anderen heiß angepriesenen Backofenreiniger im Drogeriemarkt stehen lassen. Es geht auch mit sanfter Chemie, den altbewährten Hausmitteln, die man quasi in jedem Haushalt findet. Nur wenn alle Hausmittelchen versagen sollten, dann kann man immer noch zur chemischen Keule greifen.

No.1 – Backpulver

Damit hat wahrscheinlich schon die Urgroßmutti und die Oma das Backrohr gereinigt. Backpulver ist im großen und ganzen Natriumhydrogencarbonat (Natron) oder Kaliumhydrogencarbonat. In den Päckchen die man im Supermarkt zu kaufen bekommt sind auch noch Säureträger enthalten (meist Weinsäure oder Natriumphosphate). Um ein vorzeitiges Reagieren mit Feuchtigkeit zu verhindern sind auch bis zu 30% Trennmittel aus Pflanzenstärke enthalten (Weizen-, Mais- oder Reisstärke). Will man nun mit Backpulver reinigen, so macht man sich aus einem Päckchen mit ein wenig Wasser eine cremige (nicht zu dünne Paste). Dazu reichen 2-3 Esslöffel Wasser. Diese weiße (schäumende) Paste dann auf die verschmutzen Bereich im Ofen auftragen und mind. 20-30 Minuten einwirken lassen. In dieser Zeit reagiert das Backpulver unter Freisetzung von CO2 mit dem Schmutz. Nachdem alles wieder eingetrocknet ist, kann man die Reste aus dem Backrohr herauswischen. Wenn nicht alles auf einmal wegegangen ist, den Vorgang einfach wiederholen.

No. 2 – Zitronensaft

Zitronensaft ist ja bekannt dafür fettlösend zu sein. Nicht umsonst bekommt man zu gewissen Speisen in feineren Restaurants eine Wasserschale mit einer oder mehreren Zitronenscheiben darin – zum Fingerreinigen. Genau diesen Umstand kann man sich auch im Backrohr zu nutze machen. Zitronensaft mit Wasser mischen und bei 110-120°C in den Ofen stellen. Der Wasserdampf löst eingebrannte Flecken und die Zitrone löst das Fett. Nach dem Abkühlen läßt sich alles mit einem nassen Schwamm leicht herauswischen. Der Vorteil bei Zitrone ist, dass schlechte Gerüche auch gleich mit entfernt werden.

… die natürliche Kraft der Zitrone …

No. 3 – Natron

Bei schwierigeren eingebrannten Flecken und Resten im Backrohr kommt Natron zum Einsatz. Mit einer gesättigten Lösung an wäßrigem Natron (Mischung ca. 1:1) die betroffenen Stellen entweder mit einem Pinsel einstreichen oder mit einem Schwamm auftragen. Nach etwa 25 Minuten Einwirkzeit kann man das Backrohr dann mit einem feuchten Schwammtuch auswischen. Die eingebrannten Reste und Fettablagerungen sollten sich einfach ablösen lassen.

No. 4 – Reinigen mit Salz

Zuerst sollte man das Backrohr mit einem Schwammtuch ein wenig befeuchten. Danach feinkristallines Salz auf die verkrusteten Bereiche streuen, so dass alles unter einer ordentlichen Salzschicht bedeckt ist. Dann das Backrohr auf 55-60° einschalten und so lange laufen lassen, bis sich die Salzschicht beginnt zu verfärben. Nach dem Erkalten kann man dann das Salz samt den Verkrustungen einfach aus dem Backrohr mit einem Schwamm sanft entfernen.

eher ungeeignete Mittel

Bei unseren Recherchen sind wir auch auf Mittel gestoßen, die wir eher für ungeeignet zur Reinigung von Backöfen halten. So sollte man nur in äußersten (Not-)Fällen Scheuermilch oder Scheuerpulver verwenden. Zum einen zerkrazt es Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit das Innenleben ihres Ofens und zum anderen können Rückstände der Scheuermilch zu unangenehmen Gerüchen beim nächsten Zubereiten von Speisen führen. Ein Eigenversuch mit Rasierschaum zur Backrohrreinigung ist ebenso kläglich gescheitert wie ein Versuch mit Essig. Die Geruchsentwicklung mit Essig war wirklich unerträglich und auch die Wirkung war mit Zitronensaft um einiges besser.

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